Mathematiker Azat Miftakhov freilassen!
Der junge Mathematiker Azat Miftakhov ist ein politischer Gefangener. Er sollte bald freigelassen werden, aber die Sicherheitskräfte bereiten einen neuen Fall vor. Wir können ihn retten. Jetzt ist Ihre Solidarität gefragt!
Azat Miftakhov wurde im Fall des eingeschlagenen Fensters des Büros von “Einiges Russland” für schuldig befunden. Seine Haftstrafe endet im September 2023. Es besteht jedoch die Gefahr, dass Azat nicht frei kommt, sondern mit neuen Anklagen konfrontiert wird. Nur ein öffentliches Bekenntnis zu Azat kann verhindern, dass neue Verfahren erfunden werden.
WER IST AZAT MIFTAKHOV?
Azat Miftakhov ist 30 Jahre alt und seit vier Jahren inhaftiert. Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung im Jahr 2019 war er Doktorand an der Moskauer Staatlichen Universität. Der Gewinner der Allrussischen Mathematik-Olympiade hat sein Studium an der Fakultät für Mechanik und Mathematik der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität mit einem roten Diplom abgeschlossen. Azat hat die erforderlichen wissenschaftlichen Leistungen erbracht, um zu promovieren, und hat Artikel in mathematischen Fachzeitschriften veröffentlicht. Seine Mitschüler und Lehrer bezeichnen ihn als begabten Mathematiker.
Azat war Mitglied der anarchistischen Bewegung und teilt die Ideen von direkter Demokratie und sozialer Gerechtigkeit. Er verband sein erfolgreiches Studium an der MSU, Wissenschaft und Lehre mit der Teilnahme an politischen Aktionen und anarchistischen Projekten gegen ungerechte Arbeitgeber, Betrüger und Wohnungsräuber.
WIE UND WARUM WIRD AZAT VON DER POLIZEI VERFOLGT?
Im Jahr 2018 führte der verstärkte anarchistische Aktivismus zu einem harten Vorgehen gegen sie. Im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft und der Rentenreform wollten die Sicherheitskräfte Straßenaktionen verhindern und die Bewegung zerschlagen. Die Verfolgung von Azat war eine Fortsetzung dieser Kampagne.
Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung (trotz Folter) und auch später nahm er eine prinzipielle Haltung ein: Er weigerte sich, gegen sich selbst und andere auszusagen.
Azats angebliche aktive Rolle bei den Aktivitäten der Anarchisten und der erste erfolglose Versuch, ihn für die Herstellung eines improvisierten Sprengsatzes verantwortlich zu machen, erzürnten die Sicherheitskräfte, die beschlossen, ihn um jeden Preis aus dem Verkehr zu ziehen. Eigens für ihn wurde der alte Fall der “eingeschlagenen Fensterscheibe” des Parteibüros von “Einiges Russland” wieder aufgerollt. Unter Berufung auf gefälschte Beweise anonymer Zeugen verurteilten sie Azat zu sechs Jahren Haft.
DROHT EIN NEUER FALL?
Die jüngsten Ereignisse lassen vermuten, dass die Sicherheitskräfte zögern, Azat nach Ablauf seiner Strafe freizulassen.
Erstens hat der FSB über TASS seine Absicht bekannt gegeben, Azats Zugehörigkeit zur sogenannten “Moskauer Zelle” der Terrororganisation “Netzwerk” zu überprüfen.
Zweitens sprach Igor Schischkin, einer der im “Netzwerk”-Fall Verurteilten, nach seiner Freilassung über die unter Zwang gemachten Aussagen gegen Azat.
Drittens suchten Beamte Ilya Shakurskiy, einen der “Netzwerk”-Gefangenen, auf, zeigten ihm das Foto von Azat und erkundigten sich nach ihm.
Viertens wurde Dmitry Pchelintsev, der ebenfalls seine Strafe im “Network”-Fall verbüßt, in das vom FSB kontrollierte “Lefortovo”-Gefängnis gebracht, wo er Azat aufforderte, ein “Geständnis” abzulegen
WAS TUN?
Wir haben die Chance, ein weiteres Strafverfahren gegen Azat zu verhindern. Wir brauchen so viele Menschen und Organisationen wie möglich, die sich öffentlich für ein Ende der Verfolgung von Azat Miftakhov aussprechen. Wir brauchen die Stimmen von Menschen aus aller Welt!
Schreiben Sie einen Artikel, in dem Sie die Freilassung von Azat Miftakhov fordern, oder eine andere öffentliche Erklärung und schicken Sie uns den Link dazu per E-Mail an freeazat@riseup.net oder per Telegram.